Therapie
25.10.2024
So entstehen RÜCKENSCHMERZEN
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Die Wirbelsäule & Physiotherapie, TEIL 1
Der Schmerz im Rücken beeindruckt nicht nur durch Schmerzintensität, Bewegungsdefizite oder Alltagseinschränkungen. Auch die Zahlen um den Rückenschmerz herum sind bemerkenswert. Mehr als 70 % aller Menschen sind mindestens einmal in ihrem Leben von Rückenschmerzen betroffen und geplagt. Jährlich werden in Deutschland mehr als 30 Millionen Menschen mit Rückenschmerz in medizinischen Praxen registriert.
Die Zahl der Krankgeschriebenen beläuft sich auf etwa ein Viertel daraus. Die aus dem Rückenleiden resultierenden gesamten Krankheitskosten belaufen sich auf 49 Mrd. Euro pro Jahr. Rückenschmerzen fordern also ihren Tribut, nicht nur von den Betroffenen.
Unspezifische Rückenschmerzen
Bei Rückenschmerzen handelt es sich zu 85 – 90 % um sogenannte unspezifische Rückenschmerzen (NSLBP: nonspecific-low-back-pain). Das bedeutet, es kann keine offensichtliche Ursache wie z.B. ein Gewebeschaden, keine Bandscheibenverletzung und auch keine knöchernen Veränderungen oder Verletzungen gefunden werden. Weder in der körperlichen Untersuchung, noch mit einem bildgebenden Verfahren (Röntgen, CT, MRT, Ultraschall).
Lediglich 10 – 15 % aller Rückenschmerzen haben ein anatomisches Korrelat und damit eine auffindbare Veränderung von Körpergewebe oder anatomischen Strukturen, wie z.B. einen Bandscheibenvorfall – und damit eine spezifische Ursache. Rückenschmerzen mit unspezifischer Ursache sind also klar in der Mehrheit, deshalb allerdings nicht angenehmer oder einfacher zu behandeln. Gerade weil es häufig keinen klaren Verletzungsmechanismus und damit keine einzelne Ursache gibt, der man die Schuld an der Schmerzmisere in die Schuhe schieben kann, ist die Erklärung und Behandlung für solche Schmerzzustände nicht einfach. Häufig ist es die Summe an ungünstigen individuellen Entscheidungen und Verhaltensweisen, die die Weichen in Richtung Rückenschmerz stellt.
Vielfältige Ursachen und Risikofaktoren
Angefangen bei monotonen Bewegungsgewohnheiten, allgemeiner Bewegungsverarmung, permanent bestehender ungünstiger Belastung durch einseitige Haltung und sportliche Abstinenz, bis zu direkter Verletzung, sind die Möglichkeiten auf körperlicher Ebene zu Rückenschmerzen zu kommen nahezu unbegrenzt. Zusätzliche Faktoren wie Stress auf psycho-emotionaler Ebene, ein fortschreitendes Lebensalter und die damit einhergehenden normalen Veränderungen des Körpers können dabei ebenfalls eine Rolle spielen.
Multifaktorielle Entstehung von Rückenschmerzen: Ursachen & Risikofaktoren
- ››› Bewegungsmangel und deren Folgen: schwache Muskulatur, reduzierte Beweglichkeit, Ausdauerdefizit, Trainingsdefizit
- ››› Gewohnheitsmäßige Körperhaltung, einseitige Haltungen, immer wiederkehrende Überlastungen in Alltag, Beruf und Freizeit
- ››› Angstverhalten, Depressionsneigung, Schmerz-Vermeidungsverhalten
- ››› Einseitige monotone Arbeitshaltung, regelmäßiges schweres Heben und Tragen ohne Ausgleich, Vibrations- und Geräuschbelastung
- ››› Lebensalter, Körpergewicht, Körpergröße und die damit verbundenen Hebelwirkungen
- ››› Ernährung: zu viel Zucker, vitaminarm, wenig entzündungshemmende Substanzen, geringer Anteil an Vitalstoffen, permanent im Kalorienüberschuss
- ››› Überlastungen des Muskel-Gelenksystems, sportliche Überforderung, Übertraining
- ››› Lange sitzende Tätigkeit (sitzender Arbeitsplatz), schlecht eingestellte Sitzmöbel
- ››› Stress: familiär oder beruflich, Unzufriedenheit (auch Über-, bzw. Unterforderung am Arbeitsplatz), Emotionen
- ››› Psychisch: Ängste, Trennung, Sorgen & Nöte, Depression, Burn-out
Diagnostik von Rückenschmerzen
Das Behandlungsmanagement von Rückenschmerzen
Die Therapie orientiert sich an den individuellen Beschwerden (Symptome, Betroffenheit, Einschränkungen) des Patienten. Sogenannte Förderfaktoren wie z.B. Motivation des Patienten, Spaß an Bewegung und Sport, Unterstützung durch ergonomische Arbeitsmaterialien, Hilfe in der Familie etc. sollten immer integriert werden. Über bestehende Hindernisse im Therapiekonstrukt und ungünstige Überzeugungen, wie z.B. Kinesiophobie („Ich habe es mal mit Bewegung versucht, war nicht so meins.“) oder über die ungünstigen Effekte überwiegend passiver Coping-Strategien (Medikamente, Ruhe, Massagen etc.) sollte aufgeklärt werden.‹ Zurück





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