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24.03.2025

Masterarbeit schafft es in internationales Fachmagazin

Masterarbeit schafft es in internationales Fachmagazin

IST-Student thematisiert Blood Flow Restriction Training

Matthias Eisenkolb hat seinen Master-Studiengang „Prävention, Sporttherapie und Gesundheitsmanagement“ an der IST-Hochschule mit einem besonderen Erfolgserlebnis beendet. Seine Abschlussarbeit zum Thema „Are calves trainable? Low-intensity calf muscle training with or without blood flow restriction: a randomized controlled trial“ schaffte es mit Unterstützung der IST-Dozenten in das internationale Fachmagazin „Translational Exerciese Biomedicine“. Wir sprachen mit ihm über die Motivation und die Ergebnisse seiner Arbeit.

Lieber Matthias, Glückwunsch zu einer sehr gelungenen Arbeit! Was bedeutet die Veröffentlichung für Dich?

Danke schön! Ich bin stolz darauf, eine Studie publiziert zu haben. Um ehrlich zu sein, hätte ich das vorher nicht erwartet. Nach der Abgabe der Abschlussarbeit bot mir IST-Dozent Dr. Simon Gavanda mit Unterstützung seiner Kollegschaft die Chance, die Arbeit zu veröffentlichen.

Wie bist Du auf das Thema BFR-Training aufmerksam geworden?

Zum ersten Mal habe ich vom Thema BFR-Training durch Eigenrecherche zur Zeit meines Bachelorstudiums Ende 2018 gehört. Ich fand es damals nicht so greifbar, aber doch auch interessant. Das Thema tauchte dann einige Jahre später in einer unserer wöchentlichen Fortbildungen im Rehazentrum auf, in dem ich seit dem Masterstudium als Werksstudent arbeite.

Und dann war der Weg nicht mehr weit.

Genau. Jemand sollte sich auf Freiwilligenbasis über das Thema BFRTraining informieren und es in der nächsten Fortbildung grob für das Team vorstellen. Ich hatte mich eingelesen und mir einen Überblick verschafft. Während der Recherche ist mir dann die Idee gekommen, dass es als Thema meiner Abschlussarbeit passen würde. Ich schaute mir die Studienlage etwas genauer an und kam dann auf ein paar konkretere Ideen. Da der Betreuer der Abschlussarbeit (Dr. Simon Gavanda) selbst eine Studie mit BFR durchführte, konnte er mich durch seine Erfahrungen auch bei der genauen Themenfindung unterstützen.

Was wurde genau untersucht?

Die 40 Probanden wurden randomisiert in zwei Gruppen eingeteilt, um strukturelle (Wadenumfang) und funktionelle Veränderungen (Kraft & Beinsteifigkeit) der Wadenmuskulatur zu überprüfen. Beide Gruppen absolvierten zwei Trainings pro Woche á 2 Übungen (Wadenheben stehend & sitzend) pro Einheit. Die BFR-Gruppe trainierte dabei mit, die Vergleichsgruppe ohne BFR-Manschetten. Die Kraftmessungen beinhalteten Maximalkrafttests mit Wadenheben (stehend & sitzend), eine Sprungkraftmessung und eine isokinetische Messung der Sprunggelenke.

Mit welchen Ergebnissen hattest du gerechnet?

Vor der Untersuchung war unklar, mit welchen Ergebnissen man rechnen könnte. Es gab zwar einige Daten, die die Effektivität von BFR-Training an der Oberschenkelmuskulatur nachwiesen, aber kaum Studien, die sich mit BFR-Training an der Wade auseinandersetzten, erst recht nicht belegen würden.

Was sind die zentralen Erkenntnisse aus der Studie?

Zusammengefasst gab es keine signifikanten Unterschiede zwischen der Interventions- (BFR) und der Vergleichsgruppe. Beide Gruppen verbesserten sich bei nahezu allen Tests, wobei die BFR-Gruppe oft etwas besser abschnitt. Die Ergebnisse der Studie sind auf den ersten Blick etwas ernüchternd – gerade bei dem Aufwand hätte ich mir natürlich signifikante Werte gewünscht.

Wie erklärst Du Dir das?

Zum einen stellt die Wade eine Muskelgruppe dar, dessen Proteinbiosynthese nur verlangsamt stattfindet und dadurch von Grund auf schwerer trainierbar ist als im Vergleich zur Oberschenkelmuskulatur. Man muss sich mit weiteren Trainingsprotokollen beschäftigen, die bessere Ergebnisse liefern könnten.

Wie aufwendig war die Studie?

Der Prozess von der Probandenakquise bis zu den Terminierungen und Durchführungen der Testungen war schon mit einem hohen Zeitaufwand verbunden. Eine Testung dauerte etwas unter einer Stunde. Bei knapp 80 Testungen sind auch mal kurzfristige Ausfälle oder Versäumnisse dabei, die einem etwas Zeit rauben. Bis auf wenige Ausnahmen hatte ich aber ein super Commitment der Teilnehmer und bin jedem dankbar für die Unterstützung.

Hast du einen Tipp für andere Studierende, die gerade ihre Abschlussarbeit planen?

Aus meiner Sicht war es am wichtigsten, dass das Thema mich wirklich interessiert und ich einen hohen Bezug dazu hatte, auch durch praktische Erfahrungen im Rehazentrum. Dadurch fiel mir der große Aufwand, den die Arbeit und besonders die Studie mit sich brachte, spürbar leichter.

Welche Pläne hast Du für Deine Zukunft?

Ich werde erst einmal weiter im Rehazentrum in der Trainingstherapie arbeiten. In der nahen Zukunft möchte ich gerne in die Selbstständigkeit als Personal Trainer einsteigen. Im Idealfall möchte ich beides verbinden.

Vielen Dank und viel Erfolg auf deinem weiteren Weg!

Das Interview führte Philipp Hambloch.


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