Ernährung & Gesundheit

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11.02.2021

So ernähren sich Deutschlands eSportler*innen

So ernähren sich Deutschlands eSportler*innen

Studie der DSHS Köln

Podium v.l.n.r.: Rolf Buchwitz (stell­vertretender Vorstandsvorsit­zender der AOK Rheinland/Hamburg), Dr. Christopher Grieben (Institut für Bewegungstherapie und bewegungsorientierte Prävention und Rehabilitation, Moderation), Univ.-Prof. Dr. Ingo Froböse (Leiter des Instituts für Bewegungstherapie und bewegungs­orientierte Prä­vention und Rehabilitation)

Im Rahmen einer Pressekonferenz wurde Anfang Februar die dritte eSport-Studie der Deutschen Sporthochschule Köln vorgestellt. Demnach greifen viele eSportler tatsächlich gern mal zum Energydrin, aber insgesamt ernährt sich diese Gruppe sogar besser als die Allgemeinbevölkerung.

Gemeinsam mit der AOK Rheinland/Hamburg hat Univ.-Prof. Dr. Ingo Froböse rund 820 eSportler*innen aller Leistungsstufen befragt. Aufgrund der Einschränkungen durch die COVID-19-Pandemie wurden die Daten der eSport-Studie 2021 nicht auf eSport-Events, sondern komplett online erhoben.

Energydrinks & Zuckerkonsum

Der häufig mit dem eSport assoziierte Konsum von Energydrinks ist mehr als ein Klischee. Rund 40 Prozent der Befragten konsumieren die Getränke regelmäßig, im Schnitt wird etwas mehr als eine Dose pro Woche getrunken. „Der hohe Zuckeranteil dieser Getränke ist aus gesundheitswissenschaftlicher Perspektive natürlich negativ zu bewerten. Entsprechend sollte der Konsum deutlich reduziert werden“, so Froböse, der für den Energieschub im Spiel stattdessen eine Handvoll Nüsse und leicht gesüßten Tee empfiehlt.

Trotzdem liegt der Zuckerkonsum insgesamt deutlich unter dem der Allgemein­bevölkerung. Auch die Chipstüte bleibt – anders als vermutet – im Supermarktregal liegen. Umgerechnet durchschnitt­lich eine Tafel Schokolade pro Woche und eine Müslischale voll Salzgebäck deu­ten auf ein gesundheitsbewusstes Essverhalten der Spieler*innen hin. Auch Fast Food und Fertigprodukte kommen im Schnitt nur zweimal in der Woche auf den Tisch. 

Zu viel Fleisch

Doch es gibt auch weiterhin Optimierungsbedarf. „Wir sehen bei den eSport­ler*innen dasselbe Problem wie in der Allgemeinbevölkerung: Es landet nach wie vor zu viel Fleisch und zu wenig Gemüse auf dem Teller“, bilanziert Froböse. Während die Deutsche Gesellschaft für Ernährung fünf Portionen Obst und Ge­müse am Tag empfiehlt, erreichen gerade einmal 15 Prozent der befragten Männer und 25 Prozent der Frauen diese Empfehlung. Obwohl ein überdurch­schnittlich hoher Anteil der eSportler*innen vegetarisch oder vegan lebt (14,8 %), wird in der restlichen Gruppe im Schnitt nahezu jeden Tag Fleisch ge­gessen. 

Die Ergebnisse der Studie zeigen zudem, dass sich die Pandemie nur unwesent­lich auf das Gesundheitsverhalten der Befragten auswirkt. So liegt die durch­schnittliche körperliche Aktivität der Zielgruppe wie in den Vorjahren deutlich über den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation. Auf über neunein­halb Stunden bringen es die eSportler*innen pro Woche. Das ist sogar rund eine Stunde mehr, als die Studie im letzten Jahr zeigen konnte. Auch die Gesundheit und das eigene Wohlbefinden werden von fast allen Befragten weiterhin als gut beurteilt.

„Wir hätten erwartet, dass sich die Pandemie und die damit einher­gehenden Einschränkungen des Alltagslebens negativ auf die eigene Gesund­heitseinschätzung und das Wohlbefinden auswirken würden. Stattdessen konnte die Zielgruppe das Niveau der Vorjahre aufrechterhalten und teilweise sogar verbessern“, so Froböse.

www.esportwissen.de

Bild: Deutsche Sporthochschule Köln


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