
Therapie
21.01.2025
Schnelle Regeneration und Reha durch Ernährungsoptimierung

Ernährung als Faktor in der Therapie
Die richtige Ernährung ist der Schlüssel zu einer schnelleren Geweberegeneration, einer optimalen Rehabilitation und einer gesteigerten Leistungsfähigkeit, vor allem nach Verletzungen. Sport- und Ernährungstherapeut Stephan Müller erklärt, wie bestimmte Lebensmittel und ein erfolgreiches Ernährungskonzept, den Körper auf natürliche Weise unterstützen und welche wert - vollen Inhaltsstoffe wahre Wunder für eine Unterstützung im Bereich Rehabilitation bewirken können.
Heilung gezielt fördern
Ernährung spielt eine zentrale Rolle, wenn es um die Unterstützung von Heilungsprozessen, die Förderung der Regeneration und die Erhaltung der Gesundheit geht. Eine individuell abgestimmte Ernährungsweise kann Entzündungen reduzieren, das Immunsystem stärken und die Genesung spürbar beschleunigen. Durch eine gezielte Ernährungsberatung werden nicht nur wertvolle Kenntnisse vermittelt, sondern auch praktische, leicht umsetzbare Ansätze aufgezeigt, die den Heilungsprozess aktiv unterstützen.
Besonderes Augenmerk sollte auf die Reduktion von Entzündungswerten gelegt werden. Insbesondere Niedriggradentzündungen, die oft unerkannt bleiben, können das Wohlbefinden deutlich beeinträchtigen. Ein Test auf Niedriggradentzündungen liefert wertvolle Einblicke in den Zustand des Körpers und schafft die Grundlage für maßgeschneiderte Maßnahmen, die Heilung und Wohlbefinden effektiv fördern.
Welche Lebensmittel sind wichtig?
Um die Rehabilitation zu fördern, die Regeneration zu unterstützen und die Leistungsfähigkeit nachhaltig zu steigern, ist eine gezielte Ernährung mit entzündungshemmenden, anti - viralen und antibakteriellen Lebensmitteln besonders wertvoll. Ein Paradebeispiel dafür sind Lebensmittel, die reich an Omega-9-Fettsäuren sind – wie Olivenöl, Rapsöl, Albaöl, Nüsse, Samen und Avocados. Omega-9-Fettsäuren besitzen starke entzündungshemmende Eigenschaften und können den Heilungsprozess effektiv unterstützen.
Ein hochwertiges Olivenöl sticht dabei besonders hervor: Bereits 50 ml (eine Aufnahme von drei Esslöffeln am Tag) eines gut verarbeiteten Olivenöls entfalten eine schmerzlindernde Wirkung, die mit 200 mg Ibuprofen vergleichbar ist – wie mehrere Studien u.a. von Beauchamp belegen. Zusätzlich enthält Olivenöl, vor allem aus der Toskana und Kreta, die wertvolle Substanz Oleocanthal. Diese wirkt nicht nur entzündungshemmend, sondern auch antioxidativ und schützt somit die Zellen zusätzlich auf vielfältige Weise. Eine bewusste Integration solcher Lebensmittel in den Speiseplan macht es möglich, die Regeneration und Gesundheit des Körpers ganz natürlich zu unterstützen und die Rehabilitationszeit deutlich zu verkürzen.
Wie erkennt man ein hochwertiges Olivenöl?
Achten Sie auf die Bezeichnung „Natives Olivenöl extra“, auch als „extra vergine“ bekannt, und den Zusatz „kalt gepresst“. Warum? Bei der Herstellung darf dort die Temperatur nicht über 27 Grad Celsius liegen, und der Säuregrad des Öls liegt unter 0,8 Prozent pro 100 Milliliter. Spitzenöle glänzen sogar mit einem Säuregrad von nur 0,3 oder sogar 0,2 Prozent. Diese Qualität entsteht, wenn die Oliven direkt nach der Ernte frisch und ohne lange Lagerzeiten verarbeitet werden.
Neben den positiven Eigenschaften wie der entzündungshemmenden Wirkung sollte die Menge des konsumierten Olivenöls im Auge behalten werden: 50 ml hochwertiges Olivenöl liefern etwa 400 Kilokalorien. Um das Gleichgewicht zu halten, ist es sinnvoll, weniger von anderen Fettquellen zu konsumieren, die entzündungsfördernd wirken können. Dazu gehören Öle mit hohem Anteil an Omega-6-Fettsäuren, wie Maiskeim-, Soja-, Distel-, Sonnenblumen- oder Weizenkeimöl. Auch gesättigte Fettsäuren, die unter anderem in Sahne, Süßigkeiten, Frittierfett, Knabberartikeln und zahlreichen Milchprodukten vorkommen, sollten reduziert werden. Eine bewusste Auswahl hochwertiger Fette kann die Gesundheit nachhaltig fördern und vor allem der (Niedriggrad)-Entzündung im Körper effektiv entgegenwirken.
Viele Lebensmittel enthalten wertvolle Nährstoffe, die nachweislich die Regeneration fördern und die Rehabilitation beschleunigen, wie z.B.:
Allicin: Die Kraft aus Zwiebeln und Knoblauch
Der natürliche Wirkstoff Alliin, der in Zwiebeln und Knoblauch enthalten ist, verwandelt sich beim Schneiden oder Pressen durch den Kontakt mit Sauerstoff in das hochwirksame Allicin (natürliches Antibiotika). Dieser Stoff entfaltet eine starke antibakterielle Wirkung, die den Körper unterstützt.
Ein einfacher Tipp: Lassen Sie geschnittenen Knoblauch und Zwiebeln für fünf bis zehn Minuten ruhen, bevor Sie diesen weiterverarbeiten. So hat der Sauerstoff genügend Zeit, um die Bildung von Allicin optimal zu fördern – und Sie können dabei die volle Kraft dieser natürlichen Wirkstoffe nutzen.
Capsaicin: Der Schärfekick für Wohlbefinden und Gesundheit
Capsaicin, das in Paprika, Chili, Peperoncini sowie in schwarzem, weißem, grünem und rosa Pfeffer sowie Cayennepfeffer vorkommt, entfaltet eine Vielzahl positiver Effekte auf den Körper. Es regt die Durchblutung an, erweitert die Gefäße und wirkt zusätzlich schmerzlindernd. Der Clou: Capsaicin bindet sich an die Schmerzrezeptoren, deaktiviert sie und reduziert so das Schmerzempfinden, wodurch der Körper selber die Entzündung herunterregulieren kann. So verbindet sich Schärfe mit einer natürlichen Unterstützung für die Gesundheit!
Curcumin: Die goldene Kraft aus Kurkuma
Curcumin, der Hauptwirkstoff in Kurkuma und anderen gelb-orangefarbenen Gewürzen wie Safran, ist ein echtes Allround-Talent für die Gesundheit. Es wirkt antioxidativ, entzündungshemmend und sogar krebshemmend, während es gleichzeitig die Kollagensynthese im Körper aktiviert. Studien zeigen, dass Curcumin ähnlich effektiv gegen Entzündungen wirkt wie manche Medikamente – jedoch ohne deren Nebenwirkungen.
Tipp: Da Curcumin fettlöslich ist, sollte es mit etwas (frisch gepresstem) Leinöl kombiniert werden, um seine volle Wirkung zu entfalten. In Verbindung mit Capsaicin wird die Wirkung von Curcumin sogar noch verstärkt. Würzen Sie Ihre Gerichte mit Kurkuma, Curry oder Safran und mit einer Prise Chili oder frisch gemahlenem Pfeffer!
Pfeffer: Das schwarze Gold für mehr Gesundheit
Einst so kostbar wie Gold, überzeugt Pfeffer auch heute noch durch seine wertvollen Inhaltsstoffe. Sein Hauptwirkstoff Piperin sorgt nicht nur für die charakteristische Schärfe, sondern verbessert auch deutlich die Aufnahme von Vitaminen und Nährstoffen im Körper. Außerdem enthält Pfeffer Capsaicin, Flavonoide, Quercetin und entzündungshemmende ätherische Öle. Ob schwarz, weiß, grün oder rosa – je nach Erntezeitpunkt und Verarbeitung bietet Pfeffer eine Vielfalt an Aromen und Wirkstoffen. Ein einfacher Gesundheitstipp: Verfeinern Sie jedes Gericht mit frisch gemahlenem Pfeffer und genieße sie seine positive Wirkung auf Ihren Körper!
Erfolgreiche Ansätze für eine nachhaltige Beratung
- ❯ Entwickeln Sie individuelle Ernährungsstrategien, die optimal auf die Bedürfnisse der Patienten abgestimmt sind – beispielsweise bei chronischen Erkrankungen oder nach operativen Eingriffen.
- ❯ Empfehlen Sie entzündungshemmende Lebensmittel wie Omega-3- und -9-Fettsäuren, Kurkuma, Ingwer, Galgant, Zimt und Nüsse, um den Heilungsprozess und die Rehabilitation zu unterstützen.
- ❯ Setzen Sie auf einfache, alltagstaugliche Maßnahmen, damit sich Patienten ganz auf ihre Genesung konzentrieren.
- ❯ Nutzen Sie die Erkenntnisse eines Niedriggradentzündungstests, um gezielt Ernährungsmaßnahmen zu entwickeln, die individuell auf den jeweiligen Gesundheitszustand abgestimmt sind.
Details dazu gibt es beim Autor
Stephan Müller
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