Szene & Events
Zur Eventübersicht01.03.2021
Physio-Konferenz live 2021
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Premiere in 2-facher Hinsicht
Die Physio-Konferenz fand dieses Jahr erstmals als Live-Stream statt, und auch die Ausrichtung von PHYSIO DEUTSCHLAND zusammen mit dem VPT-Verband für Physikalische Therapie feierte Premiere. Das Motto des Kongresses am 15. Januar 2021: „Wohin steuert die Physiotherapie? – Gemeinsam stark aus der Krise!“ Die Organisatoren verzeichneten mehr als 1.400 Teilnehmer.
In ihrer Begrüßung sprachen sich dem Motto entsprechend Andrea Rädlein und Hans Ortmann für die Zusammenarbeit aus, die im Hinblick auf die Fusion von VPT und PHYSIO-DEUTSCHLAND zu sehen war.
Gemeinsam stärker
Hans Ortmann vom VPT-Verband für Physikalische Therapie appellierte daran, die Physiotherapeuten zusammenzubringen, ob stationär oder ambulant: „Eine Spaltung bringt uns gar nichts!“ Andrea Rädlein von PHYSIO-DEUTSCHLAND erinnerte daran, dass sie alle an der gleichen Zielsetzung arbeiten würden, weshalb sie ihre Hoffnung äußerte, mit einer Stimme möglichst viel Einfluss nehmen zu können.
Einleitend informierte Thorsten Vogtländer, Geschäftsführer von PHYSIO-DEUTSCHLAND, über den neuen Bundesrahmenvertrag. Er brachte die Teilnehmer auf den aktuellsten Stand. Welche Fragen wiederum den Therapeuten selbst am Herzen liegen, spiegelte ein kurzer Einspieler von Silke Becker-Hagen, Pressesprecherin im Landesverband Bayern von PHYSIO-DEUTSCHLAND, wider.
Podiumsdiskussion
In die anschließende Diskussionsrunde, moderiert von Steffen Gabriel, Grundsatzreferent beim VPT, schaltete sich Elke Maßing zu. Als Referatsleiterin Heilmittel beim GKV-Spitzenverband vertrat sie die andere Verhandlungsseite. Teilnehmer konnten im Live-Stream ihre Fragen direkt an die Diskussionsteilnehmer stellen. Im Vordergrund stand erwartungsgemäß der Rahmenvertrag, Vergütungsfragen sowie die Verhandlungen zur Blankoverordnung.
Nach einer kurzen Pause referierte Maximilian Menzel von Noventi Healthcare über die Chancen der Digitalisierung in der Physiotherapie.
Digitalisierung als Chance
Maximilian Menzel unterstrich gleich einleitend anhand einer Studie der Bertelsmann-Stiftung, dass Deutschland hinsichtlich der Digitalisierung im Gesundheitswesen generell einen großen Nachholbedarf hat. Parallel dazu unterstreiche eine eigene Umfrage von Noventi Healthcare diese Tatsache: Während Kliniken und Apotheken zu 100 Prozent Software nutzen, sind das bei den Heilmittelerbringern weniger als 70 Prozent, d.h. mehr als ein Drittel setzt immer noch keine Software in der Praxis ein.
Und das, obwohl die Entwicklung von der gesetzgeberischen Seite mit dem TSVG (Termin- und Versorgungsgesetz) und dem DVG (Digitale-Verordnung-Gesetz) nicht aufzuhalten ist. So bringt auch das Jahr 2021 Neuerungen wie die elektronische Patientenakte.
Die Chancen, analoge Werte digital zu verarbeiten, veranschaulichte Menzel anhand der Maßnahmen, die in der Praxis den Heilmittelerbringern den Alltag erleichtern sollen. Darunter fallen: Praxissoftware, die Telematik-Infrastruktur und neben der elektronischen Patientenakte die elektronische Gesundheitskarte.
Ziele der Digitalisierung
All das soll die übersektorale Kommunikation zwischen Praxen, Krankenhäusern, Apotheken und anderen Einrichtungen erleichtern. Der bürokratische Aufwand könnte reduziert werden, die Informationen unter den einzelnen Akteuren im Gesundheitswesen direkter, ohne Zeitverzögerung in Echtzeit und transparenter ausgetauscht werden. Was letztlich auch zu einer einfacheren Abrechnung der Verordnungen führen könnte.
Beispielhaft erläuterte Maximilian Menzel dies an einem Schlaganfall-Patienten. Therapeuten könnten anhand der elektronischen Patientenakte sofort ersehen, welche Therapien der Patient stationär erhielt und welche Behandlungen in der Physiotherapie, in der Ergotherapie und in der Logopädie nun ambulant fortgeführt werden. Das ermöglicht wiederum, die Maßnahmen unmittelbar aufeinander abzustimmen. Voraussetzung ist allerdings, dass der Patient sich dafür ausgesprochen hat. Denn er entscheidet, wer was sehen darf.
Juli 2021: Die Zukunft beginnt
Die Telematik-Infrastruktur (TI), die technische Basis für diesen Datenaustausch, wird auch für Physiotherapeuten schon in naher Zukunft möglich sein. Bereits ab Juli 2021 könnten sich Praxen freiwillig an die TI anschließen lassen, so Menzel.
Ein Referentenentwurf des Bundesgesundheitsministeriums sehe sogar vor, dass für die Praxen die Kostenträger die Ausstattungs- und Betriebskosten übernehmen. Sein Schlusswort: „Kein Therapeut kommt an der Digitalisierung vorbei“, und er fügte hinzu, „denn der Gesetzgeber gibt uns das vor!“
Die Workshops im Anschluss wandten sich dann wieder therapeutischen Praxis-Themen zu: Physiotherapie bei chronischem Schmerz mit Heike Kubat und Aspekte der Neurorehabilitation mit Dr. Jörg Bahm.
Reinhild Karasek
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