
Szene & Events
Zur Eventübersicht08.09.2022
Eckdaten der Schweizer Fitness-Wirtschaft 2022

Aktuelle Zahlen zeigen Folgen der Corona-Krise, machen aber auch Hoffnung
Am Mittwoch (7. September) wurden die von der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) und der IG Fitness Schweiz erhobenen Eckdaten der Schweizer Fitness-Wirtschaft 2022 vorgestellt. Wir fassen die wichtigsten Erkennntisse für Sie zusammen.
Weniger Studios und Mitglieder
Die Zahl der Center in der Schweiz hat sich im Vergleich 31. Dezember 2019 zu 31. Dezember 2020 um 1,4 Prozent verringert. Vom 31. Dezember 2020 zum 31. Dezember 2021 ist eine Reduktion der Centerzahl um 4,7 Prozent zu verzeichnen. Der stärkste Rückgang zeigt sich mit 6,8 Prozent im Ein-zelsegment. Bei den Centern im Mikrosegment reduziert sich die Zahl der Center um 4,2 Prozent. Kettenbetreiber weisen den vergleichsweise geringsten Rückgang auf (-0,9 %).
Vom 31. Dezember 2019 zum 31. Dezember 2020 hat die Gesundheits- und Fitnessbranche 6,6 Prozent an Mitgliedern verloren. Damit reduziert sich die Gesamtmitgliederzahl von 1’263 Tsd. Mitgliedern in 2019 auf 1’180 Tsd. Mitglieder in 2020. Der Mitgliederverlust im Vergleich 31. Dezember 2020 zu 31. Dezember 2021 beläuft sich auf 12,0 Prozent.
Das durchschnittliche Alter der Mitglieder in den Schweizer Gesundheits- und Fitnesscentern beträgt zum 31. Dezember 2021 40,0 Jahre. Dieser recht niedrige Altersdurchschnitt ist vergleichbar mit dem Altersdurchschnitt in Deutschland (40,5 Jahre) und ergibt sich insbesondere aufgrund von Kündigungen/fehlender Vertragserneuerung bei den älteren Mitgliedergruppen, die aufgrund der Corona-Krise häufig mit Ängsten zu kämpfen hatten und dem Training in den Centern daher fernblieben.
Strukturkennzahlen
Die durchschnittliche Grösse eines Gesundheits-/ Fitnesscenters in der Schweiz beträgt, über alle Center betrachtet, 1’179 Quadratmeter. Das Minimum liegt bei 75 qm, das Maximum bei 3’500 qm. Damit sind die Center in der Schweiz bezüglich ihrer Grösse vergleichbar mit den Centern in Deutsch-land. Dort beträgt die Grösse eines Centers, über alle Center betrachtet, 1’156 Quadratmeter.
74,1 % der Center in der Schweiz sind gemietet. Im Umkehrschluss befinden sich damit 25,9 % der Center im Eigentum. Der prozentuale Anteil an gemieteten Anlagen in Deutschland liegt mit 77,5 % etwas über dem Wert der Schweiz.
Die relative Mehrheit der Center in der Schweiz (37,3 %) positioniert sich im Bereich «Verbesserung der Leistungsfähigkeit». Danach folgen «Soziale Aspekte, gehobener Lebensstil, Trends» mit 31,6 Prozent der Center, vor «Erhalt der Gesundheit» mit 26,8 Prozent und schliesslich «Entspannung, Erholung, mentaler Ausgleich» mit 4,3 Prozent.
Mehr als die Hälfte der Trainierenden in der Schweiz, nämlich 52,9 Prozent, sind weiblich. Damit ist die Geschlechterverteilung in den Schweizer Gesundheits- und Fitnesscentern in etwa vergleichbar mit jener in den deutschen Fitnessanlagen.
Mit Blick auf die Altersverteilung zeigt sich, dass mehr als zwei Drittel der Trainierenden (68,3 %) zwischen 20 und 50 Jahren alt sind. Dabei weist die Kategorie 30-40 Jahre mit 23,9 % der Trainierenden den höchsten Wert auf, gefolgt von 20-30 Jahre (23,3 %) und 40-50 Jahre (21,1%). Nur 11,5 Prozent der Trainierenden sind Stand 31. Dezember 2021 der Altersgruppe 60 plus zuzuordnen.
Mitgliedschaft & Personal
Die Mitgliedschaft über 12 Monate stellt in der Schweiz in 2021 die am häufigsten angebotene Vertragslaufzeit dar. In 98,0 Prozent der Center können Verträge über 12 Monate geschlossen werden. Etwas mehr als jedes zweite Center (56,2 %) bietet auch 24-Monatsverträge an.
Verträge mit der Laufzeit von einem Monat werden von etwas weniger als zwei Drittel der Center angeboten (61,4 %). 10er-Karten bzw. Tageskarten werden von 41,0 bzw. 39,0 Prozent der Center angeboten.
Zum Stichtag 31. Dezember 2021 beschäftigen die Gesundheits-/ Fitnesscenter in der Schweiz im Durchschnitt 19,7 Mitarbeiter. Damit liegt der Wert unter dem Wert aus 2020, wo die Center im Durchschnitt noch 21,3 Mitarbeitende beschäftigt haben. Die Corona-Krise führte also nicht nur zu einem Verlust an Mitgliedern, sondern auch zu einem Verlust an Mitarbeitern, welcher sich nun in einem dringenden Ringen um gut qualifizierte Fachkräfte äussert.
Positive Entwicklungen im ersten Quartal 2022
Während sich die wesentlichen Kennzahlen im Vergleich 2019 vs. 2020 und auch 2020 vs. 2021 negativ entwickeln, sind zum ersten Quartal 2022 hin positive Tendenzen erkennbar. Neben der gesteigerten Trainingshäufigkeit ist auch ein Zuwachs bei der Gesamtmitgliederzahl zu verzeichnen. Diese steigt vom 31. Dezember 2021 zum Ende des ersten Quartals 2022 um 2,2 Prozent auf insgesamt 1’061 Tsd. Mitglieder in den Schweizer Gesundheits- und Fitnesscentern.
Auch die Betreiber der Gesundheits- und Fitnesscenter sind mit Blick auf die Zukunft optimistisch gestimmt. 60,9 Prozent der Betreiber bezeichnen ihre gegenwärtige wirtschaftliche Situation aktuell als (eher) gut. Weiter ist die Mehrheit der Betreiber der Gesundheits- und Fitnesscenter (99,2 %) guter Dinge, dass sich ihre wirtschaftliche Situation innerhalb der nächsten 12 Monate (eher) verbessern wird.
Die Studie
Bei der Studie «Eckdaten der Schweizer Fitness-Wirtschaft» handelt es sich um eine repräsentative quantitative Studie mit Stichtag 31. Dezember 2021. Zu diesem Zeitpunkt waren die Gesundheits- und Fitnesscenter in der Schweiz unter Einhaltung bestimmter Corona-Regelungen wie Zertifikatspflicht (2G mit Masken-pflicht / 2G+ ohne Maskenpflicht), Zugangsbeschränkungen, wirksame Raumluft-Lösungen etc. geöffnet.
Die Online-Umfrage zu den Eckdaten der Schweizer Fitness-Wirtschaft 2022 fand erstmals vom 16. März 2022 bis einschliesslich 23. Mai 2022 statt. Von den insgesamt 1‘297 Gesundheits- und Fitnesscentern in der Schweiz nahmen 417 Betriebsstät-ten an der Umfrage teil. Die Teilnahmequote liegt demnach bei 32,3 Prozent. Zusätzlich wurden die Ergebnisse durch Branchenexperten validiert.
Die gesamte Studie erhalten Sie auf Anfrage bei der IG Fitness Schweiz.
‹ Zurück