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Zur Eventübersicht20.10.2021
„Der Bezug zur Physiotherapie sollte da sein“
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Fallbeispiel Sportpark Monheim: Angliederung einer Physiotherapie an ein Studio
Im Zuge des Umzugs ihres Gesundheitsstudios innerhalb der Stadt Monheim am Rhein hat Susanne Klein eine Physiotherapiepraxis integriert. Die Studiobetreiberin ist zufrieden mit ihrer Entscheidung, spricht aber auch offen über die größten Herausforderungen.
Klein ist seit 25 Jahren in der Gesundheitsbranche aktiv. 2018 eröffnete sie ihr Studio neu nach zuvor 20 Jahren an einem anderen Standort. Neben der schönen Lage direkt am Rhein ermöglichte der Umzug auch eine Verdopplung der Fläche.
Für Klein und ihr Team steht die Gesunderhaltung der Mitglieder an erster Stelle. So bezeichnet die Studiobetreiberin das Angebot im Rehabereich als ihr „persönliches Steckenpferd“. Der Physiobereich sollte also das Profil schärfen. Auch wirtschaftlich schien die Ergänzung einer Physiotherapiepraxis sinnvoll zu sein. Klein hoffte darauf, aus Patienten Selbstzahler bzw. Mitglieder machen zu können.
Beratung & Umsetzung
Im ersten Schritt ließ sich Klein dazu von Michael Faßbender von proxomed beraten, den sie seit vielen Jahren kennt und schätzt. In der Vorbereitung schaute sie sich auch andere Anlagen und deren Lösungen an.
Bei der Umsetzung – Planung und Bau dauerten ungefähr ein Jahr – sei alles rund gelaufen, berichtet Klein. Ihr neuer Therapeut habe dabei auf seine Erfahrungen in einer ähnlichen Ablage zurückgreifen können, was ein großer Vorteil gewesen sei. Die neuen Mitarbeiter wurden in Schulungen auf die neuen Aufgaben vorbereitet. Neben der Arbeit mit den Patienten sollten sie diesen auch weitere Leistungen im Anschluss an die Physiotherapie nahelegen.
Durch die Kombination beider Ansätze konnten die Therapeuten von Anfang an die Trainingsfläche mitnutzen. Vieles war also schon da, einige Elemente wurden noch ergänzt. Im Nachhinein hätte Klein auch gern noch einen medizinischen Zirkel integriert.
Holpriger Start
Im Physioalltag bemerkte Klein recht schnell, woran es bei ihrem Konzept hakte. Physios wollten meist heilen und könnten dies auch gut, seien aber keine guten Verkäufer, lautete ihr Zwischenfazit. Der Transfer aus der Therapie ins Training klappte nicht so gut, wie erhofft. Zwischenzeitlich gab es daher auch Gedanken zum Verkauf. Aber die Unternehmerin gab nicht auf und wurde stattdessen aktiv. Sie machte eine Fortbildung in Medizinischer Trainingstherapie (MTT). Mit dem Schein in der Tasche konnte sie sich im Therapiebereich deutlich stärker einbringen und damit auch mehr Selbstzahler werben.
Ein Schritt, der aus ihrer Sicht sinnvoll und notwendig war. Inzwischen laufe es gut, die Arbeit mache ihr Spaß und zahle sich auch aus. Besonders lukrativ sei die Leistung Krankengymnastik am Gerät (KGG). Umgekehrt sei der Weg vom Training zur Therapie einfacher. Das liege zum einen an den gesundheitlichen Problemen vieler Mitglieder und andererseits daran, dass die Kunden schnell Termine bekämen.
Die Corona-Bilanz
Das war allerdings nicht immer so. Auch daher ist ein Blick auf die Bilanz ihres kombinierten Trainings- und Therapieangebot während der Corona-Einschränkungen 2020/21 interessant. Nach einem sehr erfolgreichen Jahr 2019 war auch sie vom Lockdown betroffen. Der Fitnessbereich musste aufgrund der Pandemiemaßnahmen zeitweise ebenso wie der Rehasport geschlossen bleiben. Stattdessen war ihr Physiobereich überlastet. Als Hauptgrund nennt Klein den Fachkräftemangel in diesem Bereich.
Die größten Herausforderungen
Klein gibt zu, den fehlenden Bezug zur Physiotherapie unterschätzt zu haben. Sie hat Tipps für Studiobetreiber mit einer ähnlichen Idee: „Wichtig ist, sich vorher intensiv persönlich zu informieren. Als Studiobetreiber sollte man das System kennen, um Kunden generieren zu können.“ Zudem sei Geduld wichtig. Die Integration einer Physiotherapie fordere Energie. Für den Erfolg dieses Bereichs komme es auf eine gute Zusammenarbeit mit den Physios an.
Fazit: Nicht nur gut für das Image
Die bisherige Bilanz von Susanne Klein zur Kombination von Training und Therapie fällt positiv aus. Das erweiterte Angebot sei „sehr, sehr positiv“ für das Image, der Sportpark werde noch stärker als Gesundheitsstudio wahrgenommen. Finanziell trage sich die Physiotherapiepraxis, ohne ein besonderer Faktor zu sein. Wenn die Überleitung der Patienten in den Selbstzahlerbereich bzw. Trainingsbereich gelingt, macht der Ansatz aus ihrer Sicht Sinn. Philipp Hambloch
Sportpark Monheim
- ››› Wiedereröffnung: 2018
- ››› Fläche: 2.800 qm², davon 350 qm² Physiotherapie
- ››› Rheinpromenade 2, 40789 Monheim am Rhein
- ››› www.sportparkmonheim.de
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