Therapie
21.09.2023
Welche Wege führen ins Gesundheits-Glück?
Patienten in dauerhaftes Training überführen
Bei diesem Artikel soll es nicht um die Frage gehen, warum die Patienten zu Dir in die Praxis gekommen sind. Vielmehr will ich den Fokus auf die Übergangsphase legen. Wie kann der Patient nach der Behandlung direkt weitergeleitet werden in die Trainingstherapie, ins Gesundheitstraining oder in die ganzheitliche Betreuung?
Anhand meiner langjährigen Erfahrungen in der Therapiebranche schätze ich, dass es in etwa 80% der Praxen kein System für den Übergang des Patienten in ein gesünderes Leben gibt. Und das ist schlecht, äußerst schlecht!
Denn wie lernt man Fahrrad fahren, wie Ski fahren, wie lernt man alles am besten? Indem man eine methodische Reihe beachtet und einhält. Ja, Du kannst nach der Methode ‚Trial and Error‘ vorgehen, wie als Kleinkind beim Laufen lernen beispielsweise, aber Du bist kein Kleinkind mehr, Du bist Praxisinhaber und vielleicht sogar schon Unternehmer – es ist Deine VERANTWORTUNG, ein System aufzubauen und zu etablieren.
Individuelle Empfehlungen
Was hältst Du davon, dass es eine interne Empfehlung gibt, die die Therapeuten aussprechen können, wie es parallel zur Rezeptarbeit oder nach dem Rezept weitergeht?
Meine Erfahrungen sind sehr gut, dass Ihr als Team besprecht, welche Leistungen sinnvoll sind, um mit der Physiotherapie kombiniert zu werden. Ist es die begleitende Trainingstherapie, die Vollbehandlung, der Präventionskurs, das Autogene Training, die Komplextherapie, der Rehasport oder das Gesundheitstraining?
Interessant könnte auch eine Personal Therapie sein. Ich promote den Begriff seit nunmehr 10 Jahren (ein Personal Training erzielt durchschnittlich einen Stundenumsatz von 75€ und wird von Trainern abgehalten und nicht von Dir als Therapeut). Last but not least ist es ein Onlinetrainingskurs, eine Lebensberatung, sind es Vorträge und Bücher, die die Patienten empfohlen bekommen?
Wer kennt die Patienten besser?
Checkt das selbst oder mit mir gemeinsam. Meistens kommt eine schöne Liste zusammen, die alle Therapeuten empfehlen können, weil sie GENAU wissen, was den Patienten guttut, welches Zeitbudget sie haben etc. Von wem sonst sollen sie diese Empfehlungen bekommen? Vom Nachbarn, vom Lebenspartner, von der Kassiererin im Drogeriemarkt oder der Apotheke oder vom alten Sportlehrer?
Ich weiß, eine Brise Sarkasmus ist hoffentlich erlaubt, denn es gibt niemanden, der besser geeignet ist, dem Patienten einen Weg zu einem längeren und gesünderen Leben aufzuzeichnen als DICH!
Empfehlungen als Gewohnheit etablieren
Meist brauche ich dazu eine Teamschulung zum ‚Lebenslangen Gesundheitsbegleiter‘ und wenn wir dann zusammen dranbleiben, dann haben wir spätestens nach drei Monaten eine neue Gewohnheit etabliert in Deiner Praxis: die interne Empfehlung. Und meistens ergeben sich dann ungefähr 30% unter Deinen Mitarbeitern und Kollegen, die sich sehr gut dazu eignen, diese Empfehlungen auszusprechen, weil sie gute Fragen stellen, eine positive Einstellung zum Training haben und ihr Job für sie eine Berufung ist.
Das zweite Drittel kommt ganz gut klar damit, will aber auf keinen Fall den Patienten etwas ‚andrehen‘, sondern nur empfehlen. Bissel schade, aber mit und an diesen Teammitgliedern können wir arbeiten, da ist Potential. Das letzte Drittel fühlt sich gänzlich unwohl mit solchen ‚Abzocker- und Profitgedanken‘. Na gut, dann sind sie absolute Experten in ihrem Fach (Manuelle Therapie, Osteopathie…).
Das entscheidest Du mit den Kollegen zusammen. Denn es ist eine Teamleistung, es ist eine Einstellungsfrage, es ist eine Vision, eine Mission und eine Philosophiefrage, willst du lebenslanger Gesundheitsbegleiter Deiner Patienten werden oder Rezept-Abarbeiter? So klar musst Du das für Dich und dein Team beantworten.
Andere Wege ins Glück gibt es natürlich auch, die würden wir dann gerne gemeinsam in Deiner Praxis besprechen, aufbauen, ausbauen oder installieren. Wie kommen Menschen zu Dir, die keine Patienten bei Dir sind? Wie werden aus Rehasportlern Langzeitklienten im Gesundheitstraining? Wie kommen Menschen mit Deinem Gerätetraining in Berührung, die ursprünglich nur einen Präventionskurs gebucht haben? Das ist alles kein Hexenwerk, die Beschreibung würde hier aber zu weit führen.
Das ‚interne Rezept‘
Um lebenslanger Gesundheits-Begleiter der Patienten zu werden, ist das wichtigste Tool die interne Empfehlung durch den Physiotherapeuten, manche nennen es ‚internes Rezept‘ oder Teil 1 des Weges zu mehr Gesundheit und Wohlbefinden.
Es kann ein A4- oder A5-Blatt sein, ich habe es einigermaßen gut selbst gestaltet gesehen und gerne natürlich auch professionell im Layout und Druck durch eine Agentur. Wir haben dazu aber auch Vorlagen. Genauso liebe es es, wenn wir gemeinsam eine Vorlage entwickeln. Diese enthält dann einen Leitfaden für die Beschreibung, das Interview und den Steckbrief. Das Ergebnis ist ein individueller Artikel mit eigenen Fotos und Layout, aber alles ziemlich easy und relaxed.
Viel Erfolg und glückliche Patienten – das wünsche ich Dir! Gerne stehe ich Dir als PhysioKotsch® zur Verfügung, denn ohne Trainer lernt man weder schwimmen noch Manuelle Therapie, herzlich Dein
Thomas Kotsch
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