Digitalisierung

30.10.2025

Unterschätzte Allrounder in Fitness-Studios und Praxen

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Digitale Informationssysteme

Sie hängen meist still an der Wand – und doch schlummert viel Potenzial in ihnen: Digitale Informationssysteme. In vielen Arztpraxen gehören sie längst zum gewohnten Bild – als Infoquelle im Wartezimmer, als Werbefläche, als stiller Servicehelfer. Doch in der Sport- und Fitnessbranche bergen sie ein bislang kaum ausgeschöpftes Potenzial. Völlig zu Unrecht. Denn gerade dort, wo Menschen regelmäßig trainieren oder therapeutisch betreut werden, bieten die digitalen Bildschirme weit mehr als nur einen netten Zeitvertreib im Wartezimmer.

Zielgerichtete Kommunikation im Studioalltag

Der Alltag in Fitnessstudios oder physiotherapeutischen Einrichtungen ist dynamisch: Neue Kursangebote, veränderte Öffnungszeiten, Aktionen im Shop – Informationen fallen oft spontan an, müssen schnell kommuniziert werden. Genau hier spielen digitale Systeme ihre Stärke aus. Sie ermöglichen es, Inhalte zentral zu steuern und zeitgenau auszuspielen – auf einem oder mehreren Bildschirmen, genau dort, wo sie auch gesehen werden: an der Rezeption, im Fitness- oder Wartebereich.

Besonders auf der Trainingsfläche kann das hilfreich sein. Im Cardio-Bereich zum Beispiel, wo sich viele Mitglieder längere Zeit aufhalten, lassen sich Inhalte wie Kursvorschauen, Ernährungstipps oder Studio-News sinnvoll und aufmerksamkeitsstark platzieren. Der große Vorteil: Die Zielgruppe ist bereits vor Ort und im „Trainings-Modus“ – ideale Voraussetzungen für eine gezielte Ansprache.

Mehr als nur Werbung

Oft wird unterschätzt, wie vielseitig solche Systeme genutzt werden können. Natürlich liegt der Gedanke an Werbung nahe – etwa für neue Trainingspakete, Personal-Training-Angebote oder Kooperationen mit regionalen Partnern. Doch auch die Vermittlung von Wissen spielt eine immer größere Rolle. Viele Studios möchten heute nicht nur Trainingsfläche bieten, sondern auch als Ansprechpartner rund um Gesundheit, Bewegung und Lifestyle wahrgenommen werden. Digitale Systeme liefern hierzu passende Inhalte – automatisch und ohne zusätzlichen Personalaufwand.

In Physiotherapiepraxen wiederum lassen sich Wartezeiten sinnvoll überbrücken. Patienten erhalten nicht nur Hinweise zur nächsten Behandlung oder Übungen für zu Hause, sondern auch Inhalte zu Themen wie Rückengesundheit, Stressbewältigung oder Prävention. So wird die Zeit vor dem Termin nicht als „verloren“ wahrgenommen. Das steigert nicht nur das Vertrauen, sondern auch die wahrgenommene Qualität der Einrichtung.

Technik trifft Marketing

Ein weiterer Pluspunkt: Die Systeme lassen sich für externe Werbung öffnen. Anbieter von Fitnesszubehör, Sportnahrung oder Gesundheitsprodukten können Bildschirmflächen buchen – regional oder übergreifend. Dadurch entsteht eine zusätzliche Einnahmequelle, die nicht aufdringlich wirkt, sondern sich harmonisch in das Studioerlebnis integriert. Auch die Aktualisierung von Inhalten ist unkompliziert. Im Vergleich zu Flyern oder Plakaten, die gedruckt und verteilt werden müssen, reicht bei digitalen Systemen ein kurzer Klick. Das spart Ressourcen, sowohl zeitlich als auch finanziell.

Neue Impulse für Kundenbindung

Was oft übersehen und unterschätzt wird, ist zudem der Effekt auf die Mitgliederbindung. Wer regelmäßig gut informiert wird, fühlt sich ernst genommen und gut aufgehoben. Die digitale Kommunikation trägt dazu bei, dass Angebote besser gesehen und letztlich auch genutzt werden. Vor allem bei langjährigen Mitgliedern, die vielleicht keine persönliche Betreuung mehr in Anspruch nehmen, bleibt so ein Kontaktpunkt bestehen – auch ohne direkten Austausch. Ganz nebenbei lässt sich darüber auch ganz leicht das gesamte Team vorstellen, inklusive Qualifikationen, Schwerpunkten und Persönlichkeit. Das schafft Nähe und fördert die gegenseitige Beziehungspflege zwischen Kunde und Personal.

Darüber hinaus bieten die Systeme Studios und Praxen eine Bühne für die eigene Markenidentität: Einheitliche Gestaltung, passende Tonalität, moderne Inhalte – all das prägt die Außenwirkung.

Fazit: Noch viel Luft nach oben

Trotz all dieser Vorteile sind digitale Informationssysteme in vielen Studios und Praxen eher die Ausnahme als die Regel. Dabei ist der Einstieg einfacher als gedacht. Es gibt mittlerweile einige Anbieter, wie beispielsweise TV-Wartezimmer, mit fertigen Lösungen, die sich technisch sowie organisatorisch problemlos integrieren lassen.

Gerade in einer Zeit, in der Mitglieder mehr denn je Qualität, Aktualität und Transparenz erwarten, können digitale Systeme genau das leisten – ohne zusätzlichen Personalaufwand und mit hoher Wirkung. Wer offen ist für neue Impulse in der Kundenkommunikation, wird schnell merken: Es geht nicht nur um Bildschirme, sondern um eine neue Art der Beziehungspflege.

Yvonne Bechheim