Training
19.01.2021
Teil 3: Weniger Stress durch Training
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Stress – bekannt, gefürchtet und überall präsent – zeigen Sie dem Stress die Rote Karte!
Endlich stressfrei
Stress – bekannt, gefürchtet und überall präsent – zeigen Sie dem Stress die Rote Karte! Verschiedene Wege führen aus dem Stresskreislauf, dazu kann auch das körperliche Training selbst zählen.
Der Stress zieht weite Kreise. Wenn Menschen Ihren Stresslevel überschritten haben, so sind daraufhin in der Regel auch körperliche Reaktionen zu erwarten. Das liegt an unserem Nervensystem, das für die Muskelspannung verantwortlich ist.
Nervenzellen vermitteln die erforderlichen Impulse für Gelenkstellung, Muskelspannung oder schlicht Bewegungsreichweite. Dazu nutzt das Nervensystem gerne vorgefertigte und gespeicherte Programme. So lassen sich die Zugriffszeiten reduzieren und Bewegungen oder Körperhaltungen können schneller eingenommen und durchgeführt werden. Vor allem im sportlichen Kontext ermöglicht dieses System eine schnellere Reaktion und damit auch eine deutlich bessere Leistungsfähigkeit.
Stress verschiebt die Stellregler dieser Programme und es kommt zu bleibenden Veränderungen mit zu hoher Muskelspannung – hier hilft körperliches Training, um wieder in die Normalität zu kommen.
Sehfähigkeit (Optik) und Hören (Akustik)
Optisch aufgenommene Reize (Sehen) ermöglichen uns eine rasche Reaktion und eine Anpassung auf verschiedenste Situationen und Anforderungen. Je schneller das Gesehene registriert und verarbeitet werden kann, desto eher kann die Reaktion darauf erfolgen.
Über die akustische Wahrnehmung findet nicht nur die räumliche Orientierung statt. Anhand dieser Informationen werden genauso Bewegungen, die dafür erforderliche Muskelspannung oder schlicht die Durchblutungssituation angepasst und auf die aktuelle Situation eingestellt. Werden diese Systeme durch Stress überbeansprucht, finden zudem Fehlregulationen im Muskeltonus statt.
Verletzungen bedeuten auch Stress
Jedes Trauma, ob akut oder schon länger zurückliegend, verändert unseren Körper und damit die Bewegungsfähigkeit. Wer bereits viele Verletzungen mit Schmerzen erlitten hat, gewöhnt sich ein weniger variables Bewegungsverhalten an. Diese Veränderungen prägen dann auch die weitere körperliche Entwicklung und können durch ein sportliches Training wieder positiv beeinflusst werden.
Psyche und emotionale Situation sind beteiligt
Es gibt einen engen Zusammenhang zwischen psychischer Stabilität, emotionaler Beteiligung oder Stress und unserer körperlichen Gesundheit. Häufig sind es schleichende Prozesse, die uns überfordern und in einen Stresskreislauf bringen.
Oft tragen alltägliche Mehrfachbelastungen – wie zum Beispiel ein hohes Maß an Verantwortung im Beruf, als Hausfrau mit Kindern, dazu bei, dass die Situation von positiver Herausforderung und Befriedigung in Richtung Überlastung und Angst vor Überforderung kippt. Vor allem auch dann, wenn eine kleine perfektionistische Veranlagung und ein wenig selbstbestimmter Ausgleich in Form von Zeit, die nur einem selbst gehört, hinzukommt.
Körperliches Training als effektives Stress-Enthebungsverfahren
Eine verbesserte Körperlichkeit liefert gewichtige Argumente gegen den Stresskreislauf und hilft dabei, diesen dauerhaft zu durchbrechen. Krafttraining bringt:
››› Verbesserung der motorischen Kontrolle
Jede einzelne Bewegung, die Trainierende durchführen, verbessert die motorische Kontrolle. Vor allem das Zusammenspiel der Aktivierungsfähigkeit der Muskulatur und des Fasziensystems, mit einer korrigierten Haltungskontrolle, einer optimierten Ausrichtung ihrer Gelenke wirkt sich positiv auf die Bewegungskontrolle jeder Art aus. So werden die regenerativen Fähigkeiten des Körpers gesteigert und die Schmerzanfälligkeit reduziert.
››› Steigerung von Kraft und Ausdauer
Die Leistungsfaktoren Kraft und Ausdauer sind die limitierenden Faktoren für die Körperlichkeit. Mit einem Kraft- und Ausdauertraining sind Gelenkleistungen, aber auch Muskel-, Faszien- und Nervenfunktionen zu optimieren. Dies bringt wiederum viele Benefits auch in anderen Lebensbereichen mit sich.
››› Bewegungsinduzierte Schmerzreduktion entdecken und nutzen
Mobilität ist der Schlüssel zur körpereigenen Schmerzapotheke. Neben den gut bekannten Trainingseffekten wie Steigerung von Kraft, Beweglichkeit und Ausdauer sorgen hemmende Hormone aus dem zentralen Nervensystem für eine Schmerzreduktion. Bewegung fördert die Freisetzung körpereigener (endogener) Schmerzmittel wie beispielsweise Serotonin, Noradrenalin, Dopamin und endogener Opioide (Endorphine) aus der Hypophyse und dem Hypothalamus – und die können einen bestehenden Schmerz reduzieren. Diese Schmerzmittel sind rezeptfrei, nicht an Öffnungszeiten gebunden und frei von Zuzahlung. Das Phänomen wird bewegungsinduzierte Hypoalgesie genannt und wartet nur darauf, entdeckt und genutzt zu werden. Wenn sich dieses System den Trainierende erschlossen hat, schrumpft der Schmerzkreis weiter.
Alle Trainingsziele dienen einem höheren Zweck: Die Erkenntnis, welch großes Potenzial in Bewegung und Training liegt und diese Urkräfte für sich nutzen. Bringen Sie Ihren Kunden bei, Ihren Körper und die körpereigenen Superkräfte wie Regeneration und Schmerzreduktion besser kennenzulernen, sodass diese mit sich selbst einen Gesundheitspakt schließen.
Bewegungsvarianten nutzen – Schmerz ist ein Stressor
Menschen mit Schmerzen bewegen sich nicht mehr so variantenreich, wie es der eigentliche menschliche Bewegungsplan vorsieht. Erlangen Trainierende erneut die bewegliche Varianz, laufen sie weniger Gefahr, ein Schmerzpatient zu werden. In Studien wurde dieses Phänomen der reduzierten Bewegungsvariabilität nachgewiesen. Schmerz erschwert ein effizientes Zusammenspiel zwischen Nerven und Muskeln und erhöht durch unangemessenen Muskeltonus auch mechanische Reibung. Wer mehr Bewegungsvarianten zur Verfügung hat und diese motorisch kontrollieren kann, reduziert sein Risiko auf Schmerzen am Bewegungsapparat.
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