Therapie

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06.03.2021

Schluss mit Winterblues

Schluss mit Winterblues

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Mit Leistungsplus und Wohlbefinden über die „R“-Monate kommen

Rückenprobleme basieren oft auf zu wenig Bewegung. Heute mehr als früher, zudem in den letzten Monaten begünstigt nicht nur durch die kalte und dunkle Jahreszeit, sondern auch noch durch Ausgangssperren und Lockdown. Wenn die Tage kurz sind und die Bäume kahl, stimmen wir oft unbewusst ein: der Winterblues. Ausflüge in die Natur oder Spaziergänge an der frischen Luft schieben wir wetterbedingt auf die lange Bank. Bewegung? Fehlanzeige.

Dieses Jahr kommen Social Distancing, wegfallende Reisen und Feiern mit den Kollegen sowie die Arbeit im Homeoffice hinzu. Isolation, Kontaktbeschränkungen und Maskenpflicht am Arbeitsplatz haben – ungeachtet ihrer hilfreichen und wichtigen Funktion – nach wie vor nicht das Zeug zum Gute-Laune-Macher und Motivator. Dennoch müssen wir „funktionieren“ – und heute vielleicht mehr denn je Leistung im Beruf unter erschwerten Einsatzbedingungen abrufen.

Arbeit im Sitzen

18 Millionen Menschen in Deutschland arbeiten täglich sitzend vor einem Bildschirm – Tendenz ­steigend. Auf ein Arbeitsleben gerechnet summieren sich leicht 80.000, meist starre Sitz-Stunden. Unliebsame Begleiterscheinung: 80 Prozent aller Büromenschen haben oder hatten Rückenprobleme. Die Hauptursache liegt im akuten Bewegungsmangel. Verspannungen, Müdigkeit und Rückenschmerzen sind erste Anzeichen körperlicher Dysbalancen und führen nicht selten zu chronischen Problemen.

Faszination Wirbelsäule

Die Wirbelsäule bildet mit ihrem Muskelkorsett die tragende Basis unseres Körpers. Die Stabilisierung, Aufrichtung und Bewegung des Rumpfes erreicht sie durch Beugung, Streckung und Drehung der vielen einzelnen Wirbelkörper, welche gleichzeitig die enorme Flexibilität des Rückgrates ermöglichen.

424 Muskeln sind an der Stützmotorik beteiligt, rund 150 kleine und kleinste Muskeln übernehmen außerdem die Stabilisierung und Bewegung im Rücken.

Anspannung und Entspannung, Aktivität und Regeneration, Einatmen und Ausatmen sind einige der polaren Kräfte, die uns ständig rhythmisch bewegen und den inneren Takt vorgeben. Oder in anderen Worten: Ein faszinierendes Wunderwerk mit er­staunlichen Potenzialen, das unablässig pulsiert und für ein Leben voller Bewegung geschaffen ist.

Wird Bewegung aber gebremst und nur noch zu ­Haltung (= gebremste Bewegung), bremsen wir auch das ausgeklügelte System von Mutter Natur aus …

Abwärtsspirale: ungesundes Sitzen

Sobald der Körper längere Zeit eine monotone Haltung einnimmt, deren Stabilisierung viel Energie kostet, werden bestimmte Muskelgruppen relativ schnell überfordert. Auf ungeeignetem Sitzmöbel – abgesehen von der Couch oder dem Küchenstuhl zählt dazu auch eine Vielzahl an vermeintlichen Bürostühlen – ist eine solche muskuläre Überforderung quasi vorprogrammiert.

Damit verbunden: Muskelschmerzen und Verspannungen, die zur Schonhaltung führen und so zu erneuter Fehlbelastung – eine Abwärtsspirale des schlechten, ungesunden Sitzens. Bewegungslosigkeit, wie wir sie im Büro oft erleben, ist also „Gift“ für unsere Muskeln.

Gegen die Monotonie – Sitzlösungen

Intelligent Sitzen heißt, eine monotone Sitzhaltung zu verhindern, ohne den Körper dabei weiten Bewegungsspannen oder abrupten Bewegungswechseln auszusetzen.

Ergonomisch korrektes und bewegtes Sitzen kann so die geistige Leistungsfähigkeit deutlich und nachweisbar steigern: Intelligente Sitzsysteme sorgen dafür, dass der Körper sich nicht über längere Zeit in eine monotone Haltung begibt. Diese kostet durch die nötig werdende muskuläre Stabilisierung viel Energie und führt in Konsequenz zur verfrühten Überforderung einzelner Muskelgruppen.

Wer also weniger Energie in die Stabilisierung seiner Haltung investieren muss, kann diese gezielt anderweitig nutzen: für die geistige Arbeit. Mehr Gesundheit und Wohlbefinden inklusive.

 Eduard Haider


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