Therapie

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26.04.2022

opta data Zukunftstag 2022

opta data Zukunftstag 2022

Im Livestream und in Präsenz begrüßten Mark Steinbach und Andreas Fischer, Geschäftsführer der opta data, am 30. März 2022 die Gäste zum 8. Zukunftstag. Auf der Zeche Zollverein in Essen im SAANA-Gebäude sowie online versammelten sich die Interessenten zum Thema „Gesundheitsberufe an der Schwelle der Digitalisierung“.

Die Digitalisierung ist eine neue Art des Denkens und Lebens“, so Prof. Dr. Thomas Druyen, Leiter des opta data Instituts im ersten Referat des Tages.

Perspektiven der Digitalisierung

Einblick in einen digitalisierten Klinikalltag gewährte Prof. Dr. Jochen A. Werner, Klinikdirektor und CEO Medical Universitätsklinik Essen. Er bemängelte die „völlig unzureichende Digitalstruktur“ in der Medizin. Für ihn sei es unbedingt nötig, Digitalisierung zur Chefsache zu erklären, um dann die Begeisterung der Mitarbeiter zu wecken. Seine Erkenntnisse basierten u.a. auf der Einführung der ePA im Jahr 2020 in seiner Klinik.

Eine Zeitenwende sah Volker Mielke, Chief Transformation Manager der gematik, kommen. Er fügte jedoch hinzu, „allein können wir es nicht.“ Er forderte Transparenz, Vertrauen und Wissen – mit dem Ziel: „Eintrittsbarrieren erheblich senken und Sicherheit erheblich steigern“. Den Aufruf, gemeinsam zu handeln, nahm Dr. Cristian Ullrich auf. Der Vertreter der Vorstandsvorsitzenden der SBK Siemens Betriebskrankenkasse: „Wir müssen es gemeinsam schaffen, Prozesse zu etablieren, um gemeinsam hohe Digitalisierungsquoten zu erreichen.“

Höhepunkte des Zukunftstags 2022 bildeten die Breakout-Sessions, die sich den unterschiedlichen Berufen widmeten. Die Sessions leisteten gemäß Sebastian Cordes, Verantwortlicher des Business Consultingteams Heilmittel, den Transfer von der Theorie am Vormittag in die Praxis für die Heilmittelerbringer aus Podologie, Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie am Nachmittag.

Diskussionsrunde „Rahmenverträge“

Mit den Berufsgruppenvertretern der Heilmittelerbringer sprachen Stefan Stihler und Sebastian Cordes. Stellung bezogen Jeannette Polster vom Bundesverband für Podologie, Bettina Simon vom Deutschen Verband Ergotherapie, Frauke Kern vom Deutschen Bundesverband für Logopädie und Ute Repschläger vom IFK, Bundesverband selbstständiger Physiotherapeuten.

Nach Meinung von Ute Repschläger entlaste die Vereinbarung zur Zuzahlung ihre Berufsgruppe, da die Verantwortung bei Säumnissen nicht mehr bei den Physiotherapeuten läge. Als ein gutes Ergebnis bezeichnete die Physiotherapeuten-Vertreterin die jetzige Klarheit hinsichtlich der Unterbrechungsfristen. Den gemeinsamen Fragen-Antworten-Katalog mit der GKV befürwortete sie, vor allem, weil er zusammen mit den Berufsverbänden erstellt wurde und mit den Erfahrungen aus der Praxis fortlaufend modifiziert werden könnte. Zu den Schiedsverfahren befragt, begründete sie die Klage damit, dass es ihnen darauf ankäme, eine solide Vergütungsbasis für die Physiotherapeuten für zukünftige Verhandlungen zu etablieren, um aus der ewigen Schleife der unangemessenen Preise herauszukommen.

Um eine wirtschaftliche Praxisführung ging es in der Präsentation von Christoph Soldanski, Fachbereichsleiter Heilmittel von ETL ADVISION. Er stellte das Leistungsangebot der Steuerberatung mit integrierter Rechtsberatung vor und wies auf das Expertenforum mit dem Fokus „Wirtschaftlichkeit“ hin. Auch die gegründete Brancheninitiative „Zukunft Praxis“ zielt auf den unternehmerischen Erfolg von Praxisinhabern.

Im Vordergrund: der Blick auf den Menschen

Der Zukunftstag endete mit einer Podiumsdiskussion zum Wandel der Berufsbilder im Gesundheitswesen, die Prof. Dr. David Matusiewicz, Dekan & Institutsdirektor FOM Hochschule, moderierte. Teilnehmer waren Prof. Dr. Thomas Druyen, Leitung opta data Institut, Richard Graubert,Vorstandsvorsitzender ASPV – ambulanter stationärer Pflegeverband Hessen, Alf Reuter, Präsident – Bundesinnungsverband für Orthopädietechnik, Dr. Birgitta Gabriel, Unternehmensberatung für Hörakustik, und Daniel Schillings, Geschäftsführer NEUSSERREHA. Physiotherapeut Schillings sah beispielsweise die digitale Zukunft im Bereich der Übungen, deren Ausübung per Videotelefonie kontrolliert werden könnte.

Graubert als Vertreter des Pflegeberufs gab zu bedenken, dass Frust die Digitalisierung im Gesundheitswesen lähme: Beispielsweise wenn immer noch parallel zum digitalen Datentransfer von den Kostenträgern oder in der Verwaltung die Papierform verlangt werde!

Das Credo des Tages: Trotz aller Digitalisierung, die alle Redner und Podiumsdiskutanten vorangetrieben wissen wollen, steht der Mensch im Mittelpunkt des Handelns.

Reinhild Karasek


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