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04.04.2024

Mit digitaler Power den Innovationsstau überwinden

Mit digitaler Power den Innovationsstau überwinden

Interview mit Bernhard-Stefan Müller, CEO milongroup

Im Sommer 2023 übernahm der österreichische Investor Christian Jäger die milongroup mit den Marken milon und five. Kurz darauf wurde Bernhard-Stefan Müller als Nachfolger von Bernd Reichle zum CEO ernannt, nachdem er zuvor bereits für die Bereiche Business Development und Digitalisierung verantwortlich war. Im Rahmen des five-Heimat-Events sprachen wir mit ihm über die ehrgeizigen Ziele der milongroup.

TT-DIGI: Lieber Bernhard, welche Eindrücke konntest du in den ersten Monaten deiner neuen Position bei milon vom Unternehmen und der deutschen Fitness- und Gesundheitsbranche gewinnen?

Bernard-Stefan Müller: Die Branche ist noch recht neu für mich, die ersten Eindrücke sind sehr positiv. Ich nehme die Branche als familiär, recht klein und sehr spannend wahr. Nach Corona geht es wieder aufwärts und es werden wieder mehr Investitionen getätigt. Und damit rücken auch Digitalisierung und KI wieder mehr in den Blickpunkt.

Für alle, die dich noch nicht so gut kennen: In welchen Bereichen hast du bis Sommer 2023 bereits deine Fußabdrücke hinterlassen?

Ich bin seit 2012 in der Unternehmensberatung mit dem Fokus auf Start-ups aktiv. Ab 2018 habe ich in einige Unternehmen auch selbst investiert. Ich konnte viele wertvolle Erfahrungen als Company Builder sammeln. Seit März 2023 bin ich im Team von Christian Jäger und war auch am Prozess der Übernahme und Integration der milongroup beteiligt.

Wie gut siehst du milon in digitaler Hinsicht aufgestellt im Hinblick auf die Organisation und das Gerätetraining?

Ich habe in den ersten Monaten viele Gespräche mit unseren Kunden geführt, auch um die Bedürfnisse der Mitglieder besser zu verstehen. Von uns werden auch Lösungen in Bezug auf fehlende Fachkräfte bzw. wenig qualifizierte Trainer erwartet. Wir werden uns verändern und noch intuitiver und besser werden müssen.

In welchen Bereichen möchtest du die milongroup voranbringen?

Als Branchenfremder verfüge ich über eine andere Perspektive. Das ist ein Vorteil, wenn man neue Wege gehen und den gewohnten Blick vermeiden möchte. Mir macht es Freude, gute Lösungen zu finden. Wichtig werden für uns mehrere Bereiche sein. Zum einen sollten wir Betreibern die Digitalisierung erklären. Im Hinblick auf das Training setzen wir voll auf unsere neue App. Wir wollen ein guter Sparring-Partner für die Betreiber sein und für unsere Kunden gute Konzepte und Produkte bereitstellen, um die Kundenbindung und den ökonomischen Erfolg zu optimieren.

Was interessiert dich in deiner neuen Rolle bei milon am meisten?

Aus meiner Sicht verfügt milon über die besten Geräte und ein herausragendes Team. Ich finde die Biomechanik überragend, andererseits gibt es zweifelllos einen gewissen Innovationsstau. Wir haben einen Fahrplan erstellt, um die Geräte digitaler zu machen und die vorliegenden Daten der Nutzer noch besser nutzen. Unser großer Vorteil ist, dass wir als Hersteller elektronischer Geräte schon sehr lange am Markt sind und Unmengen an Daten zur Auswertung sammeln konnten. In der modernen Trainingswelt spielt die Dateninterpretation eine wichtige Rolle. Unser großes Ziel ist es, mehr Menschen ins Studio zu locken, damit sie dort durch regelmäßiges Training ihre Gesundheit erhalten bzw. verbessern.

milon-Eigentümer Christian Jäger möchte die Anzahl der Trainierenden in Fitness-Studios deutlich erhöhen. Was sind aus deiner Sicht die entscheidenden Erfolgsfaktoren für dieses Ziel?

Bewegung und Sport sind wichtig, regelmäßiges Krafttraining aber noch wichtiger. Um die Zahl der Trainierenden in Studios zu erhöhen, streben wir an, ein HealthcareKonzern der Zukunft zu werden. Auf Basis der besten Geräte und guter Konzepte möchten wir die Trainierenden begleiten – sei es im Studio, in der Physiotherapie, in Hotels oder in Vereinen. Der zentrale Faktor für die Kunden ist dabei das Smartphone. Hier möchten wir, auch mithilfe von KI, das Training in jeder Lebenslage erleichtern und die Motivation erhöhen. Wir sind Software-Profis, die auch die besten Fitnessgeräte herstellen

Wird sich milon noch stärker als bisher im Therapiemarkt positionieren?

Aus meiner Sicht sind wir der einzige Anbieter aus dem Fitnessbereich, der über einen medizinisch zertifizierten Zirkel verfügt, der neben Trainingstherapie auch Testings ermöglicht. Zudem haben wir mit Physio Aktiv ein spannendes Netzwerk. Aus meiner Sicht wird der 2. Gesundheitsmarkt für Physios immer wichtiger. Wir haben mit dem Dreiklang aus five, milon und EasyMotionSkin die perfekte Lösung für Physiotherapeuten in Bezug auf Prävention, Therapie und Reha-Nachsorge.

Im Herbst 2023 wurde mit milon X eine spannende Neuheit vorgestellt. Dürfen wir 2024 weitere Innovationen erwarten?

Bereits auf der FIBO 2024 (Halle 7, Stand A50) werden wir einige spannende Innovationen vorstellen. Und auch auf unserer Hausmesse im Oktober dürfen sich unsere Kunden auf eine Neuheit freuen. Wir haben ehrgeizige Ziele in diesem Jahr.

Vielen Dank für das Interview und viel Erfolg bei der Umsetzung der Pläne!

Das Interview führte Philipp Hambloch.


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