Therapie

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28.10.2022

Digitale Assistenzsysteme – Unterstützung in der modernen Therapie?

Digitale Assistenzsysteme – Unterstützung in der modernen Therapie?

Immer mehr Therapiepraxen verlassen die bisherige Welt der Papierpläne und Karteikarten, um in das neue, in das digitale Zeitalter einzutreten. Dabei ist eines sehr entscheidend: Digitalisierung, um allein der Sache zu genügen, reicht nicht aus!

Digitalisierung muss gut in den Alltag zu integrieren sein und auch einen großen Nutzen liefern, wenn man aus seiner Komfortzone in die digitale Welt herausgeht.

Der Weg zur digitalen Therapie

Die Praxen digital zu verwalten ist mittlerweile bei fast allen ein Muss, die Umstellung von Plänen und Akten weg vom Papier ist aber für viele ältere Inhaber oft noch ein Hemmnis, da sie im Gegensatz zu den Digital Natives damit nicht so vertraut sind. Den Befund und die Therapiedokumentation über ein Assistenzsystem zu bewerkstelligen, gleicht dann fast schon einer Pionierarbeit.

Die Anamnese als Teilbereich der Befundung lässt sich dabei – sowohl gedanklich als auch in der praktischen Umsetzung – schon sehr gut realisieren. Vor Aufnahme der Therapie und des ersten Termins können Fragebögen per E-Mail verschickt und wieder ausgefüllt empfangen werden. Doch wie sieht es denn mit der eigentlichen therapeutischen Untersuchung aus?

Manch Leser wird sich jetzt fragen: Dokumentation in der Praxisverwaltung? Das mach‘ ich doch schon! Befundergebnisse werden notiert, hübsch aufbereitet und dann in der elektronischen Patientenakte gesichert und verfügbar gemacht.

Diese Arbeitsschritte bedingen aber immer noch die manuelle Befundung und die entsprechende Datenerfassung. Und – Hand aufs Herz: Die wenigsten Therapeuten nehmen schon Smartphone oder Tablet mit in den Behandlungsraum, um alles direkt in elektronischer Form zu sichern. Da wird gerne noch von Physiotherapeuten der Papierblock und der Kuli sowie der Winkelmesser und das Maßband bemüht, um sich hinterher mit der Dateneingabe in das jeweilige Abrechnungssystem der Therapiepraxis abzumühen.

Der nächste Schritt: digitale Assistenzsysteme

Eine echte Arbeitserleichterung stellen da die digitalen Assistenzsysteme für ebendiese Aufgaben dar. Der Therapeut braucht nur noch die Sensoren anzulegen, die schlaue Software misst und erfasst die Daten. Sauber aufbereitet werden diese dann gespeichert und können nach Bedarf mit den Patienten oder auch den Verordnern der Heilmittelleistungen geteilt werden.

Bisher waren digitale Messsysteme oder Bewegungsanalysetools selten und vor allem auch für kleinere Unternehmen schlicht und ergreifend unbezahlbar. Durch neue Systeme scheint sich jetzt jedoch am Markt doch im letzten Teilbereich einiges zu bewegen. Und Bewegung ist genau der Punkt, um den es sich handeln muss, wenn man eine Befundung vollends digitalisiert durchführen soll.

Die gezielte Digitalisierung der therapeutischen Praxen kann im betrieblichen Praxisalltag weitere positive Effekte haben:

  • ››› Immer wiederkehrende Arbeiten können mit deutlich geringerem Aufwand als im analogen Zeitalter erledigt werden, allen voran standardisiert und beliebig oft reproduzierbar.
  • ››› Junge Leute, die schon von klein auf digitalisiert aufgewachsen sind, finden sich schneller im Betrieb zurecht und können so zusätzliche Aufgaben schneller und unkomplizierter erledigen.
  • ››› Die Attraktivität der eigenen Therapieeinrichtung auf dem Arbeitsmarkt im Werben um therapeutisches Personal lässt sich erheblich steigern.

Die Zukunft: Digitalisierung in allen Therapiebereichen

Eines ist gewiss: Die elektronische Patientenakte kommt. Es ist nur noch nicht eindeutig klar, wann sie auch bei den Heilmittelerbringern Einzug hält. Aber die Zukunft ist unaufhaltsam und sie ist digital. Die nachträgliche digitale Bereitstellung der erforderlichen Unterlagen und Informationen ist dann für kleine und mittelgroße Praxen kaum noch nebenher zu bewerkstelligen, ohne weitere Arbeitskräfte dafür freizustellen. Also kann hier nur die logische Konsequenz sein, sämtliche, zur Verfügung stehende digitale Lösungen systematisch anzuwenden – ob es die Praxisverwaltung ist, die Befundung und die Dokumentation und darüber hinaus auch die Gestaltung des Trainingsplans bzw. die Planung der Bewegungstherapie.

Aus dieser Vielzahl der Informationen kann ein sehr gutes und umfangreiches Paket für die Patientenakte geschnürt werden, um somit das eigene Tun und Handeln möglichst lückenlos festzuhalten. Und das alles ohne zusätzliche Bürozeiten des therapeutischen Personals und ohne ebenso die Rezeptionskräfte mit zusätzlichen Aufgaben zu überfrachten.

Knut Hofmayer


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