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11.04.2023

„Die reine Ausrichtung auf Rehasport hat alles verändert“

Praxisbeispiel Reha mallia Plus in Naumburg

In Naumburg an der Saale haben Maik und Sandra Bruhn vor sieben Jahren ihr Konzept komplett umgestellt. Das Duo hat sich mit Partner RehaVitalisPlus e.V. an der Seite als Anbieter von Reha- und Gesundheitssport statt Fitness positioniert. Wir sprachen mit dem Ehepaar über die Erfolgsfaktoren.

TT-DIGI: Liebe Sandra, lieber Maik, wie gut funktioniert bei euch die Umsetzung des Rehasport-Angebots?

Maik Bruhn: Wir sind nicht unzufrieden (lächelt). Unser Modell hat sich bewährt und auch wirtschaftlich läuft es gut.

Ihr habt euch 2017 dazu entschieden, Rehasport in das Zentrum eures Angebots zu legen. Warum?

Sandra Bruhn: Wir wollten damit bewusst eine andere Zielgruppe ansprechen. Zuvor hatten wir 17 Jahre lang ein Fitness-Studio betrieben. Klassischerweise stehen dort Ziele wie Muskelaufbau oder Gewichtsreduktion im Fokus. Wir wollten unsere Ausrichtung hin zu Gesundheit und Therapie verändern. Mit Rehasport sprechen wir eine recht große Gruppe vorerkrankter oder zuvor verletzter Menschen an, die im Gegensatz zum Fitnessangebot auch gern in ihre Gesundheit investieren. Die neue Ausrichtung hat alles verändert.

Welche zusätzlichen Leistungen bietet ihr an?

Maik Bruhn: Die meisten Kunden starten mit Rehasport. Am Anfang steht dabei immer ein Beratungstermin, bei dem organisatorische Dinge und alle wichtigen Infos zu Vorerkrankungen, Vorerfahrungen etc. abgeklärt werden. Dabei machen wir auch Jedem das Angebot zusätzlichen Gerätetrainings, um damit den Gesundheitszustand zu verbessern. Selbstverständlich ist das nur eine Option und keine Verpflichtung. Auch der Rehasport kann als Selbstzahlerleistung verlängert werden.

Wie viele der Rehasportler entscheiden sich für das „Plus-Modell“ mit Gerätetraining?

Sandra Bruhn: Etwa 70 Prozent. Der Einstieg ist auch später möglich. Wenn Kunden spüren, dass das Training ihnen guttut, steigt die Bereitschaft, für diese Zusatzleistung zu bezahlen. Bei uns sind die Verträge monatlich kündbar.

Wie viele Kurse gibt es bei euch pro Woche?

Maik Bruhn: Wir sind mit vier Kursen gestartet und nun bei 21 Kursen. Damit sind wir zufrieden, mehr bekommen wir zu zweit auch nicht umgesetzt.

Wie gut klappt die Arbeit als Duo ohne Mitarbeiter?

Sandra Bruhn: Aufgrund unserer Erfahrungen im Fitnessbereich haben wir uns bewusst dazu entschieden, alles zu zweit zu erledigen. Wir sind so nicht abhängig von kurzfristigen Personalausfällen. Andererseits bleibt nix liegen, es gibt weniger Missverständnisse und wir können uns aufeinander verlassen. Und das Wichtigste: Wir haben großen Spaß bei der Tätigkeit!

Maik Bruhn: Ohne unseren Partner RehaVitalisPlus e.V. wäre die Umsetzung in dieser Form nicht möglich. Wir setzen von Anfang an auf die externe Unterstützung und sind damit sehr zufrieden. Bei Problemen bekommen wir schnell Hilfe von dem kompetenten Team um Bernd Schranz. Die Lösung ist modern und wird stetig weiterentwickelt. Für die Durchführung der Kurse ist die digitale Unterschrift unabdingbar.

Wie habt ihr das Angebot auf der Fläche umgesetzt?

Maik Bruhn: Wir haben einen Kursraum und zwei Trainingsräume mit Geräten. Jeder Raum hat etwa 100 qm. Wir waren damit auch gewissermaßen ein Vorläufer der RehaBox.

Ihr gehört zu den Top-10-Kunden von RehaVitalisPlus. Was sind aus eurer Sicht die wichtigsten Faktoren für eine erfolgreiche Umsetzung des Rehasports?

Maik Bruhn: Wir wollen den Menschen helfen und sind mit Herzblut dabei. Wichtig sind auch klare Informationen, Freundlichkeit und Engagement. Im Erstgespräch informieren wir die Kunden mithilfe eines Leitfadens von RehaVitalisPlus e.V. und fordern auch Termintreue ein. Bei Verhinderungen erbitten wir Absagen bis 48 Stunden vorher, damit wir Nachrückern Bescheid geben können. Ansonsten sind auch Erinnerungen und Nachhaken wichtig. Das klappt in 99 Prozent der Fälle, sodass wir eine hohe Auslastung in den Kursen haben.

Sandra Bruhn: Ich ergänze noch: Lage, Lage, Lage! Die neuen Räumlichkeiten nach dem Umzug sind für unsere Zielgruppe sehr gut geeignet. Zum einen befinden wir uns direkt an der Hauptstraße in einer Einkaufspassage. Unsere Einrichtung ist im Erdgeschoss, also barrierefrei erreichbar. Zudem verfügen wir über große Schaufenster und können so auf unser Angebot aufmerksam machen.

Wie groß ist die Nachfrage?

Maik Bruhn: Wir haben einen so guten Ruf bei den Mitgliedern und Ärzten, dass wir keine Werbung machen müssen. Die Nachfrage ist konstant, wir haben eine Wartezeit für neue Interessenten von fünf Monaten. Andererseits bleiben uns viele Kunden durch Folgeverordnungen erhalten.

Vielen Dank für die Einblicke und weiterhin viel Erfolg!

Das Interview führte Philipp Hambloch.

Reha mallia Plus