Ernährung & Gesundheit

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23.05.2022

Die Haut als Spiegel der Gesundheit

Die Haut als Spiegel der Gesundheit

Unser größtes Sinnesorgan kämpft täglich gegen Umweltreize und Toxine

Die Haut ist ein Multifunktionsorgan. Sie schützt vor Sonne, Druck, Stoß und Verletzung. Sie bewahrt unsere Körpertemperatur. Sie drückt physisches und psychisches Wohlbefinden aus, Jugend und Alter, Geist und Seele, Gesundheit und Krankheit. Sie ist die Grenze zwischen Innen und Außen. Doch damit nicht genug ...

Die Haut ist unser größtes kompensatorisches Ausleitungsorgan. Die chinesische Medizin sagt dazu: „Was Niere und Blase nicht ausscheiden können, das muss der Darm ausscheiden. Was dieser nicht ausscheiden kann, das muss die Lunge ausscheiden. Wenn alle zusammen nicht genug ausscheiden können, dann muss die Haut einspringen. Und was schließlich die Haut nicht mehr ausscheiden kann, führt zum Tode.“

Mit allem in Verbindung ...

Die Haut ist therapeutisch betrachtet ein völlig unterschätztes Regulationssystem, obwohl sie das größte (Sinnes-)Organ unseres Körpers ist. Zum einen ist sie die äußere Hülle, zum anderen steht sie über Hautreflexzonen sowohl lymphatisch als auch über das Nervensystem mit allen Organsystemen des Körpers in direkter Verbindung und Kommunikation.

Sämtliche von der Haut aufgenommenen Informationen werden zum Gehirn weitergeleitet und lösen hier zentrale Regulationsvorgänge wie Mehr- oder Minderdurchblutung der daran gekoppelten Organsysteme aus. Es reicht also nicht, bei Hauterkrankungen nur die Haut zu diagnostizieren und zu therapieren. Hautprobleme sind oft auch innere Probleme – und sehr häufig Ausscheidungsprobleme.

... und Basis unserer Gesundheit

Toxische Belastungen hat es schon immer gegeben. So durch Viren und Bakterien, durch Fäulnis- und Gärungsprozesse im Darm, durch Pilze und Parasiten auf der Haut ebenso wie beispielsweise durch Strahlung und Schwermetalle. Hinzu kommen weltweit mehr als 14 Millionen Chemikalien. Sie können in der Luft, im Boden und im Wasser miteinander reagieren, sodass sich daraus neue Stoffe bilden, deren toxische Auswirkung unbestreitbar ist.

Die Verschlackung des Organismus durch Toxine wirkt sich auf die Aktivität jeder Zelle in unserem Körper aus, von der mangelhaften Versorgung bis hin zur Veränderung des Zellmilieus. Letztendlich wird die Zelle ihre Tätigkeit reduzieren und dadurch nur noch einen verminderten Beitrag zur Vitalität des Körpers leisten. Damit gehen eine allgemeine Energiereduktion, Symptome unklarer Befindungsstörungen bis hin zu akuten oder chronischen Erkrankungen einher.

Sich zu pflegen bedeutet, sich selbst wertzuschätzen, aber ...

Der Körper- und Hautpflege kommt eine große Bedeutung zu. Doch den größten Störfaktor für die Haut stellt eine Salbengrundlage dar. Der Grund: Sie besteht fast immer aus gesättigten Kohlenwasserstoffen (Wachsen), etwa Paraffine (Erdölderivate) und Paraffinderivate (Paraffinabkömmlinge). Die Inhaltsstoffe reagieren zunächst nicht mit anderen Stoffen, weshalb sie kaum allergische Reaktionen hervorrufen.

Es gibt aber einen großen Nachteil: Weil Paraffine, Paraffinabkömmlinge und andere gesättigte Fette auf der Haut eine geschlossene Fettschicht bilden, wirken sie wie eine Plastiktüte. Die Luftundurchlässigkeit verhindert, dass die Haut atmen kann. Es können sich Gifte und Schlacken im Unterhautfettgewebe stauen, wo sie zu Schwellungen und Entzündungen führen.

Die Haut als Ausleitungsorgan: Konkrete Maßnahmen

Die Toxinausleitung über die Haut ist abhängig vom Hautmilieu und inwieweit die Haut, insbesondere durch die Hautpflege, blockiert wird. Die Ableitung der Säuren und Schlacken über die Haut kann jedoch durch vielerlei Maßnahmen unterstützt werden. Neben dem Schwitzen, insbesondere durch Sauna, eignet sich beispielsweise ein Salz-Basen-Bad mit anschließender Öl-Kur hervorragend.

Beim Salz-Basen-Wannenbad entsteht durch das zugegebene Salz ein hoher osmotischer Druck zwischen dem Unterhautbindegewebe, der Haut und dem Badewasser. Somit ist die Toxinausleitungsrichtung der Haut nach außen gerichtet, wobei die Entlastung von Giftstoffen und Säuren aus der Haut in direkter Weise die Toxinmobilisation der Organe fördert. Wird gleichzeitig der pH-Wert des Badewassers auf einen Wert von 9 angehoben, haben wir eine doppelte Wirkrichtung der Toxinausleitung über die Haut. Während des Bades sollte die Haut alle fünf bis zehn Minuten mit einem entsprechenden Badehandschuh abgerieben werden, um die Entgiftung zu fördern.

Übrigens: Die Ausleitung ist auch über Fußbäder oder basische Strümpfe möglich. Eine Öl-Kur der Haut ist ideal nach einem Basenbad. Hierzu gibt man auf die noch leicht feuchte Haut reichlich hochwertiges Öl, wickelt sich anschließend in ein Tuch und begibt sich dann zur Ruhe. Nach der Öl-Kur erfolgt eine sanfte Reinigung mit einer geeigneten Waschlotion. Übrigens: Paraffine sind nach Wannenbad und/oder Öl-Kur absolut kontraindiziert!

Hautkrankheiten sitzen oft tiefer

Ein auf die Haut gesetzter Reiz führt über die eingangs erwähnten nervlichen Reflexbogen zu einer direkten Antwort der zugeordneten Organe. Legt man zum Beispiel bei Bauchschmerzen eine Wärmflasche auf den Bauch, dann dringt nicht die Wärme zu den inneren Organen vor, sondern die Wärmerezeptoren der Haut leiten die Wärme über die reflektorischen Bahnen zum Bauch weiter. Die sensible Reaktion der Haut auf Umweltreize zeigt, dass das, was wir auf unsere Haut auftragen, in seiner Wirkung nicht nur auf die Haut beschränkt bleibt, sondern auf den ganzen Organismus wirkt!

Martin Keymer

Bild: ©pixabay_Kjerstin Michaela Noomi Sakura Gihle Martinsen Haraldsen


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